„Postkarte für die Bauhaus-Ausstellung“
Oskar Schlemmer
Der deutsche Maler, Bildhauer und Bühnenbildner Oskar Schlemmer ist am 04. September 1888 als jüngster von sechs Geschwistern in Stuttgart geboren. 1899 zog die Familie nach Göppingen, wo Schlemmer die Realschule besuchte, die er 1903 aus finanziellen Gründen – Tod der Eltern – verlassen musste. Daraufhin zog er mit fünfzehn Jahren nach Stuttgart, wo er eine Ausbildung als kunstgewerblicher Zeichner in der Stuttgarter Intarsienwerkstatt Wölfel & Kiessling begann. Nebenher besuchte Schlemmer 1904 eine Fortbildungsschule, an der Figurenzeichnen und Stillehre unterrichtet wurde. Im Herbst 1906 wurde er Stipendiat an der Stuttgarter Akademie der bildenden Künste und davor schrieb er sich an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, die er jedoch nach einem Monat verließ. Im Jahr 1909 zog er nach Berlin, um als freier Maler zu arbeiten. 1912 wird Schlemmer Meisterschüler bei Adolf Hölzel. Im Jahre 1914 nimmt er als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil.
Aus seiner Ehe mit Helena Tutein, welche im Herbst 1920 geschlossen wurde, gingen drei Kinder hervor. Im selben Jahr wurde er auch an das Bauhaus in Weimar berufen und leitete dort im folgenden Jahr die Werkstatt für Steinbildhauerei und Wandmalerei, sowie Aktzeichenunterricht. 1925 zog das Bauhaus nach Dessau, wo er eigenständig die Abteilung Bauhausbühne leitete. Am Bauhaus übernahm er ab April 1928 mehere Lehrverpflichtungen, unter anderem Zeichenunterricht und Bühnentheorie etablierte er das Unterrichtsfach „Der Mensch“.
Bis zur Schließung 1932 unterrichtete er an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau, nachdem er im Sommer 1929 das Bauhaus verließ und nach Breslau berufen wurde. Hier entwickelte er das Lehrgebiet „Mensch und Raum“.
Im Jahre 1934 verfasste Schlemmer eine Biografie über Meyer-Amden mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Im selben Jahr zog er mit seiner Familie ins badische Eichberg. Am 30. September 1937 verließ er Eichberg und zog nach Sehringen, wo er in finanzielle Nöte gekommen ist und eine Anstellung beim Stuttgarter Malerbetrieb Kämmerer aufnahm. 1940 zog er mit seiner Familie nach Wuppertal und arbeitete für die Wuppertaler Lackfabrik. 1942 fertigte er die Serie der Fensterbilder in Wuppertal an.
Am 13. April 1943 stirbt Schlemmer nach mehreren Monaten Krankheit in einem Sanatorium in Baden-Baden an einer Herzlähmung.
Oskar Schlemmer war für folg. Werke bekannt: Postkarte für die Bauhaus-Ausstellung, Drei Figuren am Geländer, Tischgesellschaft, Geneigter Kopf, Bauhaustreppe, Abstrakte Figur, Tänzerin – die Geste, Mädchenkopf in farbiger Karierung. Sein berühmtestes Bühnenbild ist das „Triadisches Ballett“.